BIOGRAPHIE

James Rosenquist war ein US-amerikanischer Pop-Art-Maler.

James Rosenquist setzte, nach einem Kurzzeitstipendium an der Minneapolis School of Art im Jahre 1948, sein Studium der Malerei an der University of Minnesota von 1952 bis 1954 fort. 1955 ging er nach New York City, wo er ein Stipendium für das Studium an der Art Students League bekam und traf 1956 auf Robert Indiana, Jasper Johns, Ellsworth Kelly, Agnes Martin und Robert Rauschenberg.

Von 1957 bis 1960 verdiente er seinen Lebensunterhalt mit dem Malen von Werbeplakaten. Mit dem Aufkommen der Pop Art wurde er schnell zu einem ihrer führenden Vertreter. Er wandte die Techniken des Plakatmalens auf die großformatigen Bilder an, die er ab 1960 schuf. In der New Yorker „Green Gallery“ hatte er 1962 seine erste Einzelausstellung, durch die er große Aufmerksamkeit in Öffentlichkeit und Presse erhielt.

Wie andere Pop-Art-Künstler, übernahm Rosenquist die Bildersprache der Werbung und Pop-Kultur in den Kontext der Bildenden Kunst. Internationale Anerkennung wurde ihm 1965 mit dem raumfüllenden Gemälde F-111 zuteil. James Rosenquist malte das Kampfflugzeug F-111 verteilt über vier riesige Teilbilder kombiniert mit anderen Sujets wie Spaghetti mit Tomatensoße, ein Haartrockner, Glühbirnen und einen Atompilz. Das Gemälde ist etwa drei Meter hoch und 26 Meter breit.

Seine Spezialität war es, zerrissene, fehlproportioniert wirkende Einzelbilder auf der Leinwand zu kombinieren, sie überlappen zu lassen und gegenüberzustellen, um Geschichten zu erzeugen. Diese Art der Erzählung kann den Betrachter überraschen, indem sie ihn dazu bringt, über vertraute Gegenstände wie einen Anhänger der amerikanischen Umzugsfirma U-Haul oder eine Schachtel mit Oxydol-Reinigungsmittel in einer neuen Weise nachzudenken. Zusätzlich zur Malerei hatte er eine Vielzahl von Drucken, Zeichnungen und Collagen erstellt. Einer seiner Drucke, Time Dust (Zeitstaub, 1992), wird für den größten Druck der Welt gehalten (ca. 2 × 11 Meter).

Seit den ersten Retrospektiven seines Werks, die 1972 vom Whitney Museum of American Art, New York City, und vom Wallraf-Richartz-Museum, Köln, organisiert wurden, war er das Thema vieler Ausstellungen in Galerien und Museen, sowohl in den Vereinigten Staaten als auch außerhalb. Er stellte weiterhin großformatige Auftragskunst her, unter anderem das aus drei Gemälden bestehende Werk The Swimmer in the Econo-mist (Wortspiel – in etwa: Schwimmer im Dunst der Ökonomie) (1997–1998) für das Deutsche Guggenheimmuseum, Berlin, und ein Gemälde, das die Decke des Palais de Chaillot in Paris zieren soll.

Seine Arbeit entwickelte sich immer noch weiter und behält ihren Einfluss auf jüngere Künstlergenerationen. Seine jüngsten Arbeiten befassten sich mit dem Phänomen Zeit und waren 2008 in der Ausstellung The Hole in the Center of Time in der Jablonka Galerie in Berlin zu sehen.