BIOGRAPHIE
A. R. Penck war ein deutscher Maler, Grafiker und Bildhauer und Jazzmusiker.
Der Autodidakt schuf „Welten“ und „Erlebnisräume“, angefüllt mit symbolhaften Kürzeln. In seinen Bildern bediente er sich Strichmännchen und grafischer Bildzeichen, die an Höhlenmalerei, asiatische Kalligrafie und Graffiti erinnern. In den 1970er Jahren entstanden so seine Standart-Bilder. Unter diesem Begriff verstand Penck eine Kunstrichtung, die so einfache, archaische Bildzeichen verwendet, dass jeder Betrachter die entstehenden Bilder zu durchdringen vermag – wie etwa Verkehrsschilder oder Warenzeichen. 1995 wurde in Dresden auf dem Dach des Penck-Hotel seine 2,5 Tonnen schwere Bronzeplastik Standart T (x) aufgestellt, die 6,4 Meter hoch ist.
Penck war Teilnehmer der Documenta 5 in Kassel im Jahr 1972 in der Abteilung Individuelle Mythologien und auch auf der Documenta 7 (1982) und der Documenta IX im Jahr 1992 als Künstler vertreten. Für die Documenta 6 (1977) waren Bilder von ihm vorgesehen, deren Ausstellung durch Einwirken eines Inoffiziellen Mitarbeiters der Staatssicherheit der DDR auf einen hessischen Parlamentarier verhindert wurde.
Penck wurde in den 1980er Jahren zu den „Neuen Wilden“ gezählt. In dieser Zeit trat er auch als Schlagzeuger bzw. Keyboarder in der Gruppe Triple Trip Touch (aka T.T.T. oder TTT) auf, die er gemeinsam mit Frank Wollny gegründet hatte – häufige gemeinsame Auftritte mit Frank Wright, Frank Lowe, Jeanne Lee, Alan Silva, Peter Kowald, Helge Leiberg, Clarence Sharpe oder Louis Moholo folgten.
Für das französische Weingut Château Siran, eines der neun Weingüter der Klassifizierung Crus Bourgeois Exceptionnels, gestaltete er das Etikett für den Weinjahrgang 1989, das Jahr, in dem die Berliner Mauer fiel. 1991 gestaltete er für BMW einen BMW Z1 als BMW Art Car.
Am 12. November 2005 wurde die Skulptur Die himmlischen Stürzer (ein fünfteiliges Marmor-Ensemble), die Penck in Zusammenarbeit mit Frank Breidenbruch erschaffen hatte und deren Wert vermutlich mehrere hunderttausend Euro betrug, durch die Geisterfahrt eines fahrerlosen Baggers beschädigt. Die Skulptur war am 13. November 1996 in Wuppertal eingeweiht worden.
Penck war nie allein auf Malerei fixiert. Er verfasste Gedichte, Essays und theoretische Texte. Auch als Jazzmusiker (Gesang, Schlagzeug, Kontrabass, Gitarre, Flöte und Klavier) trat er auf und veröffentlichte Tonträger, die er mit eigenen Covermotiven versah.