BIOGRAPHIE
Arman, eigentlich Armand Pierre Fernandez war ein französisch-US-amerikanischer Objektkünstler und Mitbegründer des Nouveau Réalisme. Von einem Druckfehler auf den Einladungskarten zu einer Ausstellung in der Galerie Iris Clert angeregt, nahm er 1958 den Künstlernamen Arman (ohne das abschließende «d») an. Arman besaß seit 1972 die amerikanische Staatsbürgerschaft und lebte in Frankreich und den USA.
Bekannt wurde Arman durch seine Akkumulation, in denen er Gruppen von unverändert belassenen oder zerstörten Gegenständen mit gleicher Funktion anhäufte. Dabei packte Arman diese Ansammlungen in Objektkästen aus Holz oder Plexiglas, umschloss sie mit Gießharz, montierte sie auf Holzplatten, schweißte sie zusammen oder verwendete sogar Beton, wenn er große Außenskulpturen anfertigte. Er wollte damit deutlich machen, dass Gegenstände mit gleicher Funktion, vom Äußeren her keineswegs identisch sind, sondern individuelle Eigenschaften besitzen, die erst in einer Anhäufung sichtbar werden. Eine seiner Akkumulationen, „Inclusion Kart d’art“ (2000) ist im museum FLUXUS+ (Potsdam) in der Fluxus-Dauerausstellung zu sehen. Neben diversen Akkumulationen – u. a. «Les encrier» (1961), «Le bon caviar» (1962), – finden sich im Museum Abteiberg auch weitere Werke anderer Techniken des Künstlers.
Für Anhäufungen verschiedenartiger Gegenstände verwendete Arman bewusst andere Begriffe. Persönliche Gegenstände einer berühmten Person sammelte Arman in Robot-Portraits, und den um 1959/60 in Glaskästen gefüllten Inhalt eines Papierkorbes nennt er Poubelle. Mit ihnen stellte er auf ironische Weise den einseitigen Verbrauchscharakter der Massenprodukte in Frage.