BIOGRAPHIE
Bruce Weber ist ein US-amerikanischer Fotograf und Filmproduzent. Er ist international bekannt für seine Werbekampagnen für Calvin Klein, das Modeunternehmen Abercrombie & Fitch und Ralph Lauren sowie für seine Arbeiten für die Magazine GQ und Rolling Stone.
Weber wurde als Sohn eines Fotografen in Greensburg geboren. Er studierte vermutlich zunächst in Princeton1, später wechselte er durch Vermittlung von Diane Arbus zu Lisette Model an die New School for Social Research.
Er ist hauptsächlich im Bereich der Modefotografie tätig; seine Arbeiten erschienen in den späten 1970ern zunächst im Magazin GQ. In den 1980ern wurde er international zunehmend bekannter als Fotograf und erlangte insbesondere durch seine Modekampagnen für Calvin Klein internationale Anerkennung. Bekannte Aufnahmen sind Schwarz-Weiß-Fotos von einem sich gegenseitig anblickenden, unbekleideten heterosexuellen Paar auf einer Schaukel, zwei bekleideten Männern im Bett und vom Model Marcus Schenkenberg, der nackt seine Jeans bei einer Dusche hält. Weber arbeitete unter anderem für Ralph Lauren, Abercrombie & Fitch, Volvo, Karl Lagerfeld, Versace und Dior Homme. Charakteristisch für seine Arbeit als Modefotograf ist die Sprengung der Gattung. In Webers Fotografien steht der Mensch im Mittelpunkt, nicht so sehr die Kleidung. Entsprechend ist Weber sehr auf die Wahl der Models bedacht. Viele Top-Models – speziell männliche – verdanken ihre Entdeckung Bruce Weber. Der etwas nostalgische Stil des „Jungen von Nebenan“ wurde durch ihn in die Modefotografie eingeführt. 1998 und 2003 gestaltete er den Pirelli-Kalender.
Des Weiteren war Weber als Filmregisseur tätig. Er drehte einen Kurzfilm Broken Noses mit jungen Boxern2, einen zweistündigen Dokumentarfilm Let’s Get Lost über den Jazztrompeter Chet Baker der im Jahr 2008 im Klassiker-Programm der Filmfestspiele Cannes lief, einen Kurzfilm über seine Haushunde, und einen Schwarz-Weiß-Film Chop Suey über eigene Beobachtungen des Alltags.3 Sein Antikriegsfilm A Letter to True war der Eröffnungsfilm der Berlinale 2004, die in ihrem Pressetext folgendes schrieb:
„US-Starfotograf Bruce Weber erschafft in seinem filmischen Essay A Letter to True eine Welt voller Sehnsucht und Dankbarkeit – eine Hommage an ein besseres Leben, an das ihn seine Hunde gemahnen. Seine Hunde Lassie und Rintintin … (Erzählerinnen Julie Christie und Marianne Faithfull) nehmen den Zuschauer mit auf die Reise – den Brief an Lieblingshund True spricht Bruce Weber.“
Für die Musikgruppe Pet Shop Boys drehte er die Videos zu den Singles Being boring (1990), Se a vida é (1996) und I get along (2002). 2004 machte Weber ein Stippvisite ins Modedesign. Er entwarf eine eigene Kollektion, der aber keine weitere folgte. Die Artikel der Casual Men’s Wear unter dem Label Weberbilt werden bis heute in nur drei Läden weltweit verkauft, in London, Miami und Tokio. Weber ist verheiratet mit Nan Bush, mit der er auch manchmal zusammenarbeitet. Seine Arbeiten sind zum Beispiel im Victoria and Albert Museum, im Los Angeles County Museum of Art sowie im Centre Pompidou vertreten.