BIOGRAPHIE
David Hockney ist ein britischer Maler, Grafiker, Bühnenbildner und Fotograf. Er gilt als ein einflussreicher Künstler des 20. Jahrhunderts.
David Hockney wurde 1937 als viertes von fünf Kindern als Sohn des Buchhalters Kenneth Hockney und seiner Frau Laura im englischen Yorkshire geboren. Der Vater war Hobbymaler und förderte die künstlerische Begabung des Sohnes. Nach dem Besuch der Bradford Grammar School schrieb er sich 1959 am Royal College of Art in London ein, wo er zusammen mit Ridley Scott studierte und R. B. Kitaj kennenlernte.
Seine frühen Arbeiten zeigen auch expressionistische und gestische Elemente. Gelegentlich, wie etwa in We Two Boys Together Clinging (1961), nach einem Gedicht von Walt Whitman, noch entstanden in seiner Studentenzeit am Royal College of Art, stellt er homosexuelle Szenen dar. Das abstrahierte Gemälde (heute im Art Council of Great Britain) mit dem liebenden männlichen Paar versah Hockney mit Zahlen und Codes, mit denen er seine Liebhaber identifizierte. Zu dieser Zeit war Homosexualität in Großbritannien noch strafbar.
Später ließ sich Hockney in Kalifornien nieder und malte eine Serie von Ölgemälden von Swimmingpools in Los Angeles. Diese haben einen realistischeren Stil und verwenden leuchtende Farben. Er fertigte auch Drucke, Porträts von Freunden und Bühnenbilder für Glyndebourne, die Mailänder Scala und die Metropolitan Opera in New York City.
Er war 1968 Teilnehmer der 4. documenta in Kassel und auch auf der documenta 6 im Jahr 1977 als Künstler vertreten. 1974 war Hockney das Thema von Jack Hazans Film A Bigger Splash (benannt nach einem von Hockneys Swimmingpool-Bildern aus dem Jahre 1967). Im Film wird das Ende der Beziehung zu seinem Partner Peter Schlesinger thematisiert und die Entstehung des Gemäldes Portrait of an Artist (Pool with Two Figures) dokumentiert. Viele seiner Werke finden sich heute in der alten Textilfabrik Salts Mill in Saltaire in der Nähe von Bradford.
Ab 1976 schuf Hockney mit der Mappe Twenty Photographic Pictures fotografische Arbeiten und hatte mit dieser Kunst Erfolg. Seine Pictures setzte er aus über 100 Polaroidbildern zu einer Fotocollage zusammen. Weil diese Fotos aus verschiedenen Perspektiven und zu etwas unterschiedlichen Zeiten aufgenommen wurden, erinnert das Ergebnis an kubistische Gemälde. Einige dieser Werke stellen Landschaften dar, andere sind Porträts. Ein Beispiel dieser Schaffensphase ist eine aus 63 Polaroids zusammengesetzte Komposition, die die Schwestern Imogen und Hermiane Cornwall-Jones zeigt.
Ab Mitte der 1980er Jahre wandte sich Hockney wieder mehr der Malerei zu, die Einflüsse von Henri Matisse und Pablo Picasso aufwies. Gleichzeitig schuf er mit den neuen technischen Möglichkeiten die Home Made Prints, Bilder aus dem Farbkopierer, und übertrug Bilder mit Faxgeräten. Für die Wiener Staatsoper gestaltete er 2012 ein Großbild (176 m²), das in der Spielzeit 2012/2013 im Rahmen der von museum in progress konzipierten Ausstellungsreihe Eiserner Vorhang gezeigt wurde.
Hockney wurde 1981 in die American Academy of Arts and Letters,4 1991 in die Royal Academy of Arts in London und 1997 in die American Academy of Arts and Sciences gewählt.