BIOGRAPHIE

Arnold Odermatt war ein Schweizer Polizist und Fotograf. Seine Arbeiten wurden 2001 von Harald Szeemann für die 49. Biennale Venedig ausgewählt. 2002 zeigte sie das The Art Institute of Chicago und 2004 das Fotomuseum Winterthur.

Arnold Odermatt trat 1948 in die Nidwaldner Polizei ein. Unfallorte, zu denen er gerufen wurde, fotografierte er mit einer Rolleiflex, um das polizeiliche Protokoll mit Fotos zu ergänzen.

Odermatts eigener Stil war geprägt von strenger Sachlichkeit und konsequenter Reduktion auf das Wesentliche. Der spartanische sprachliche Ausdruck, der seine Polizeiberichte auszeichnete, findet sich auch in Odermatts Aufnahmen. Die handwerkliche Meisterschaft ist unbestreitbar, nichts Wichtiges entging seinem fotografischen Auge. In Karambolage, seiner bekanntesten Werkgruppe, sind nicht die versehrten Opfer zu sehen, sondern Autowracks als der Realität entrückte, surreale Schrottskulpturen.

Anfang der 1990er-Jahre wurden seine Fotografien von seinem Sohn, dem Regisseur Urs Odermatt, bei den Recherchen zu dessen Spielfilm Wachtmeister Zumbühl entdeckt und zu einem zentralen Thema der Geschichte gemacht. Urs Odermatt stellte die Arbeiten zu den Werkgruppen Karambolage, Im Dienst, In zivil, Feierabend und Die Nidwaldner zusammen und gibt seither das Werk heraus.

Odermatt starb am 19. Juni 2021 in Stans im Alter von 96 Jahren.

Arnold-Odermatt