BIOGRAPHIE

Marcelle Cahn war eine französische Malerin, deren Arbeiten dem Purismus und der geometrischen Abstraktion zugeordnet werden.

Bis 1925 war Marcelle Cahn auf der Suche nach ihrem eigenen Stil und experimentierte mit den damals gängigen neuen Kunstströmungen. So sind z. B. einige Bilder im impressionistischen Stil nach Paul Cézanne entstanden, ferner Porträts und Aktzeichnungen, aber auch schon erste geometrisch-abstrakte Arbeiten.

Während Marcelle Cahns Studienzeit in Paris entstanden zunächst kubistisch beeinflusste Arbeiten. Durch den Einfluss von Amédée Ozenfant entwickelt sich ihre Malerei in Richtung Purismus, ihre abstrakten Kompositionen sind auf das Notwendige reduziert, mit großen, strengen, raumfüllenden Farbflächen mit zurückhaltenden Farben. Als Motive findet man geometrische Elemente kombiniert mit städtischen Motiven, Stillleben und Alltagsgegenstände. Beeinflusst durch ihren Lehrer Fernand Léger beschäftigte sie sich auch mit dem Verhältnis von Mensch und Technik; als Motive tauchen Schiffe, Flugzeuge und Stadtmotive auf.

Ende der dreißiger Jahre wurden ihre bisher streng geometrischen Formen gelöster und die Farbe nahm eine bestimmende Rolle ein. In den 50er und 60er Jahren ging Marcelle Cahn zu linearen, großflächigen Formen über. Es entstanden ferner Collagen, Fotocollagen, Sphärenbilder und Skulpturen, die international Anerkennung fanden. Sonderausstellungen zu ihrem Werk fanden ab den 50er Jahren in vielen europäischen Städten statt, darunter Paris, London, Genf, Hannover und Stockholm. 2015 wurde sie in der Ausstellung Sturm-Frauen in der Schirn Kunsthalle in Frankfurt als eine von vielen Malerinnen der Avantgarde im Umfeld der Galerie Der Sturm gewürdigt.